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Lichttechnik
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Februar 27, 2025

Eines der modernsten Lichtsysteme Österreichs - Marktgemeinde Böheimkirchen

Böheimkirchen hat mit Smart Lighting eines der modernsten Lichtsysteme Österreichs. Mit bis zu 78 Prozent weniger Stromverbrauch hat sich die Investition in fünf bis sieben Jahren amortisiert.

„Die Straßenbeleuchtung ist der mit Abstand größte Stromfresser in der Gemeinde. Die öffentliche Beleuchtung soll nur dann in Betrieb sein, wenn sie gebraucht wird. Mit der Umrüstung wird in Zukunft aber nicht nur weniger Energie verbraucht. Dieses Projekt verringert darüber hinaus die Lichtverschmutzung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz“

Franz Haunold (Bürgermeister Böheimkirchen)

Die Marktgemeinde Böheimkirchen mit ca. 5.100 Einwohnern liegt im niederösterreichischen Bezirk St. Pölten-Land. Die Gemeinde charakterisiert sich durch einen belebten Ortskern mit zwei Durchzugsstraßen und mehrere Katastralgemeinden, die teilweise einige Fahrminuten von Ortskern entfernt liegen und dünn besiedelt sind.

Zeitlicher Ablauf

Von der Ausschreibung bis zur Auftragsvergabe dauerte es neun Monate. Im November 2023 konnte die Umrüstung der Leuchten zu einem Großteil abgeschlossen werden. Nach der Installation der Controller und Sensoren und einer Testphase, wurde das Projekt Ende 2024 an die Gemeinde Böheimkirchen übergeben.

Vorbereitungen

Aufgrund der Größe des Projekts und des vorab berechneten Gesamtwertes, ist eine öffentliche Ausschreibung notwendig.
Projektentwicklung und Projektplanung werden von der L.U.X. GmbH von Bernhard Gruber, DI(FH) ausgeführt.
Die AES Lichttechnik wird mit der Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung sowie der Digitalisierung der Anlage beauftragt.

Förderungen

Das Ziel des Landes Niederösterreich ist es, bis zum Ende des Jahres 2030 die Straßenbeleuchtung komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt zu haben. Die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ fördert deshalb Gemeinden und Städte bei Maßnahmen, die besonders auf die Digitalisierung der Beleuchtung abzielen, mit bis zu 30%. Gemeinsam mit der Bundesförderung konnte Böheimkirchen die Investitionskosten für die Gemeinde sogar auf 50% senken.

Bei dem 1,7 Millionen teuren Projekt wurden rund 1.200 Lichtpunkte gewechselt, der derzeitige Stromverbrauch sank von rund 500.000 kWh auf 107.000 kWh.

Smart Lighting

Die digitale Lichttechnologie Smart Lighting ist auf Energieeffizienz und Mehrwerte für den Nutzer ausgelegt. Das gelingt, weil das gesamte Beleuchtungsnetz digital miteinander verbunden ist. Das Konzept bietet besonders ländlichen Gemeinden, in denen nachts wenig los ist, die Möglichkeit, die öffentliche Beleuchtung individuell anzupassen, um Strom zu sparen, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Umwelt vor Lichtverschmutzung zu schützen.

Die unterschiedlichen Arten der Smart Lighting Lichtsteuerung

Bei der bewegungsabhängigen Steuerung wird Licht auf ein niedriges Niveau gedimmt und bei Erfassung eines Objekts durch den Radarsensor wird die Lichtausgabe erhöht. Nähert sich eine Person oder ein Fahrzeug, registriert die erste Lampe das Objekt, wird heller und sendet ein Signal an alle nachstehenden Lampen, die sich, unbemerkt vom Benutzer, ebenfalls erhellen. Diese Form wird in der Regel auf Geh- und Radwegen sowie in Siedlungsgebieten eingesetzt.

Im Vergleich dazu führt die volumenbasierte Lichtsteuerung nicht bei jeder Bewegungserfassung zu einem Hochdimmen des Lichts. Der Sensor ermittelt den Verkehrsfluss und passt das Lichtniveau daran an. Diese Variante ist auf Durchzugsstraßen empfehlenswert, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Technische Komponenten

Da eine Voraussetzung für den Erhalt der Landesförderungen die Digitalisierung der Straßenbeleuchtung ist, werden die technischen Straßenleuchten mit Zhaga-Schnittstellen an der Ober- sowie Unterseite des Leuchtkopfes ausgerüstet. Dadurch ist eine nachträgliche Integration von weiteren Sensoren und ein einfacher Umstieg auf andere Systeme möglich.

Zum Einsatz kommen Leuchten des Herstellers Vizulo. Um die Leuchten zu digitalisieren und situative Beleuchtung zu gewährleisten, kommen folgende Produkte zum Einsatz:

Die Konfiguration erfolgt über die WebApp slcontrol.

Testphase

Vor der Ausrollung über das gesamte Gemeindegebiet wurde das System ausführlich getestet. Als Testgebiete wurden zwei Wohngebiete, ein Industriegebiet sowie eine Hauptverkehrsader und eine stark frequentierte Straße des Gemeindegebiets gewählt.

Die Auswertung der Daten ergibt:

  • Volumenbasierte Steuerung auf den Durchzugsstraßen
  • Bewegungsbasierte Steuerung in den dicht besiedelten Wohngebieten sowie im Industriegebiet

Eine ausführliche Auswertung der Testphase von lixtec GmbH finden Sie hier.

Smarte Zusatzbeleuchtung

Um zu gewährleisten, dass Weihnachts- und Festbeleuchtung nicht die Straßenbeleuchtung überstrahlt, wurde eine unabhängige Steuerung der Sonderbeleuchtung über die WebApp ermöglicht.

Weitere Maßnahmen

Nach Abschluss des Projekts wurden die Verantwortlichen der Gemeinde umfassend eingeschult, um die Bedienung und Wartung des Systems selbstständig durchführen zu können und Störungen schnell zu erkennen.

Neue Produkte können nahtlos in das bestehende Netzwerk integriert und unkompliziert digital gesteuert werden.


„Karriere strarten. Zukunft bauen.“

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